(Blogparade) Warum ich ein Königskind bin.

aufgeschlagene bücher übereinander liegend

Guten Abend liebe Leser,

hattet ihr einen schönen Tag? Nachdem ich heute den bunten, digitalen Pinsel geschwungen und viel geschafft habe, habe mir gerade eine große Tasse frischen Tees gekocht und nun das Dashboard der Büchernische geöffnet, um einen neuen Artikel zu schreiben. Die Lust aufs Bloggen ist genau wie die Freude am Lesen wieder da und deswegen möchte ich heute an einer Aktion teilnehmen, die Kathrin gemeinsam mit dem Carlsen respektive Königskinder Verlag ins Leben gerufen hat. Es geht um die königliche Blogparade #IchbineinKönigskind, welche bereits am 13. März startete und noch bis kommenden Donnerstag auch dich einlädt, mitzumachen und darüber zu berichten, warum dir eines, viele oder gleich alle Bücher des Königskinder Verlags am Herzen liegen.

Warum bin ich ein Königskind?

Nun, um es genau zu nehmen, bin ich das noch nicht sehr lange. Denn ich war zwar fleißige Mitleserin, als unter anderem im Rahmen der königlichen Audienzen einige Blogger das Verlagsprogramm des Carlsen Imprints vorstellten, doch hatte ich bis dato noch keines der Bücher gelesen. Ich weiß, Asche auf mein Haupt.

 

Aber es besteht ja noch Hoffnung, denn im Laufe der letzten Jahre seit Gründung des Königskinder Verlags durch Verlegerin Barbara König im Jahr 2013 bekam ich zunächst einmal zwei Bücher des ersten Programms, das unter dem passenden Namen ‚Ouvertüre‚ in die Buchwelt startete, geschenkt. Dianne Touchells »Zwischen den Fenstern« mit seinem extravaganten Coverdesign war das erste Buch, dessen goldenes Krönchen auf dem Buchrücken mein in Regenbogenfarben sortiertes Bücherregal verzierte. Das zweite Buch, ebenfalls aus dem Herbstprogramm 2014, war Andreas Steinhöfels »Anders« mit seinem schlichten, weißen Cover und den markanten Illustrationen Peter Schossows, welcher bereits für Steinhöfels Jugendtrilogie »Rico, Oscar und die Tieferschatten« zu Papier und Stift griff. Womit wir auch schon beim Thema wären:

Was ist in meinen Augen so besonders am Königskinder Verlag?

Der Name von Steinhöfels Jugendbuch ist gewissermaßen Programm. Das Carlsen Imprint hat sich bei seiner Gründung im Jahr 2013 dazu entschieden, junge Literatur mit dem gewissen Etwas auf den deutschen Markt zu bringen. Besondere Geschichten erfordern auch einen Hauch von Eleganz und Raffinesse, was ihr Äußeres betrifft, denn unser aller Auge liest ja bekanntlich mit. Jedes Programm wurde daher unter einem bestimmten gestalterischen Motto herausgegeben. So brachte der Verlag in den kommenden literarischen Halbjahren jeweils zwischen fünf und sieben Bücher auf den Markt, die stets ein einheitliches Designkonzept und ein übergeordnetes Thema gemeinsam hatten.

 

 

Suse Kopp, ihres Zeichens Buchgestalterin und damit gemeinsam mit Gunta Lauck verantwortlich für die Gestaltung der königlichen Bücher sowie der dazu passenden Werbemittel, sorgte mit schlichtem Schwarz-Weiß und dezenten goldenen Akzenten für ein ansprechendes und sehr stimmiges Gesamtbild des ersten Verlagsprogramms. Auch bei den darauf folgenden königlichen Neuerscheinungen bewies die Grafikerin und das Verlagsteam großes Geschick für Farbe & Form und erfrischte das heimische Bücherregal mit farbenfrohen Mustern und harmonischen Farbkonzepten. Doch nicht nur das äußere Erscheinungsbild ist ein Blickfang, auch die Buchinnengestaltung schmeichelt dem Auge des aufmerksamen Betrachters. Von farbig akzentuiertem Vorsatzpapier bis zum bedruckten und geprägten Bucheinband selbst wurde hier mit großer Liebe zum Detail und zur Geschichte zwischen den Buchdeckeln gearbeitet. Endlich wagt es einmal jemand, außerhalb der typischen Fließbandcover gestalterische Highlights zu setzen. Danke dafür! Nana hat Suse Kopp übrigens auf ihrem Blog ein paar Fragen zu ihrer Arbeit mit dem Verlag gestellt. Sehr lesenswert.

Mehr Aufmerksamkeit von Nöten!

Umso verwunderlicher ist für mich die Tatsache, wie wenig Aufmerksamkeit der Königskinder Verlag zumindest in den großen Buchhandelsketten erfährt. Dazu möchte ich auf ein persönliches Erlebnis zu sprechen kommen. Meine Tochter hatte mir zum Geburtstag einen 25€-Gutschein geschenkt – ich feiere das immer noch! – und diesen wollte ich also Ende letzter Woche einlösen. Leider gibt es hier vor Ort keine unabhängige Buchhandlung mehr, so dass ich mittlerweile fast nur noch online bei der zauberhaften, kunterbunten Buchhandlung Schmitzjunior bestelle.

Zurück zum Samstag. Ich stand also in der Buchhandlung, vor dem zum Großteil mit aktuellen Bestsellern bestückten Jugendbuchregal und ließ meine Augen suchend über die Buchrücken wandern. Mein Plan war, mir »Fieber« von Makiia Lucier aus dem zweiten Königskinder-Frühjahrsprogramm Alles blüht zu kaufen, in das ich bereits auf der Leipziger Buchmesse einen Blick geworfen hatte.

 

 

Auf Favolas Instagramaccount hatten sich bereits einige Leser & Blogger über das Thema ‚Königskinder in Buchhandelsketten‘ unterhalten und auch ich musste leider am Samstag die Erfahrung machen, dass kein einziges königliches Exemplar in der doch recht großen Buchhandlung vorrätig war. Das wäre nun alles nicht so tragisch, wäre da nicht die Aussage der Buchhändlerin gewesen, nachdem ich sie nach Büchern aus dem Königskinder Verlag fragte und wissen wollte, warum kein Exemplar im Regal zu finden war. Sie meinte, der Verlag würde ihr so jetzt nichts sagen, das wäre aber meistens bei, ich zitiere, „kleinen Verlagen“ der Fall. Sie könne aber das Buch gern für mich bestellen. Meinen Gesichtsausdruck könnt ihr euch wahrscheinlich in etwa vorstellen. Daraus könnte man ein neues Gif für Twitter kreieren.

Ok. Moment. Kleiner Verlag? Ich habe die Dame mit verwundertem Blick darauf hingewiesen, dass sie hier von einem Carlsen Imprint sprach. Das sollte ihr ja nun doch etwas sagen. Whatever. Dieses Erlebnis machte mich dann doch erst einmal sprachlos, bestärkte mich aber nur noch mehr in meinem Vorhaben, den Buchschätzen mit dem Krönchen mehr Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen. Mittlerweile stehen fünf königliche Exemplare im Hause Büchernische und es werden derer mit Sicherheit noch mehr werden.

Frühjahr 2017: Zweisamkeit.

Auch das aktuelle Programm birgt wieder einige literarische Schätze in sich, wobei mir »Cavaliersreise. Die Bekenntnisse eines Gentlemans« von Mackenzi Lee, »Der Koffer« von Robin Roe und »Der Himmel über Appleton House« von S. E. Durrant besonders aufgefallen sind. Ersteres hat mir der Verlag erfreulicherweise vergangene Woche überraschend zugesandt, so dass ich bald darin schmökern werde. Wer übrigens eine schöne Gesamtübersicht aller bisher erschienenen Königskinderbücher sucht, der wird auf Kathrins Blog fündig.

 

Aktuell befindet sich »Ein Glück für immer« auf der Reise in Richtung Büchernische und wird bis Erscheinen dieses Artikels wohl nicht mehr rechtzeitig ankommen. Ich bin wahnsinnig gespannt, wie mir Buch gefallen wird, da mich das Fünfziger-Jahre-Setting unglaublich fasziniert. Wenn mich jedes der Königskinder derart nachhaltig zu begeistern weiß, wie Ruta Sepetys es mit »Salz für die See« vermochte, dann kann ich nur aus ganzem Herzen sagen:

Ja! Ich bin ein Königskind!
Und DU?

Habt einen fabulösen Abend ♥

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